Verleihung der St. Georgs Plakette 2024

VerleihungDer Verband Deutscher Altpfadfindergilden e.V. und die Freudinnen und Freunde der DPSG e.V. – Bundesverband – haben am Samstag, 20. April 2024, in Bad Kissingen gemeinsam die Sankt Georgs Plakette an zwei Persönlichkeiten mit Pfadfindergeschichte verliehen, die sich in der Gesellschaft der Bundesrepublik für eine gerechtere Gesellschaft einsetzen. Die Versammlung fand im Rahmen der Generalversammlung der Altpfadfindergilden statt. Die F+F waren mit Conny Werbick und Siegfried Riediger vom Vorstand und die DPSG durch die Stämme aus Bad Kissingen und Münnerstadt vertreten.

 

 

 

Roswitha VerhülsdonkRoswitha Verhülsdonk, geboren am 26. April 1927, hat sich in der Politik stark für die Gleichberechtigung der Frau eingesetzt. Während ihre Kinder in der DPSG waren und engagierte sie sich in den Altpfadfindergilden, deren Veranstaltungen sie oft besucht hat.

In seiner Laudatio erinnerte der frühere Bremer Bürgermeister, Henning Scherf, an ihre Verdienste und Aktivitäten in der Politik.

Nach der Preisverleihung erläuterte sie in einer 15-minütigen freie vorgetragenen Rede ihre persönlichen Beweggründe für ihr Engagement, das stark durch die Verfolgung ihres Vaters und auch ihres späteren Schweigervaters durch die Nazis geprägt wurde. Nach ihrer Überzeugung ist es eine gewichtige Aufgabe der Zeitzeugen dieser Zeit die Kinder und Jugendlichen unserer Tage an die damalige grausame Entwicklung zu erinnern. Die AFD dieser Tage verwende die gleiche Zielrichtung, davor müsse gewarnt werden.

Für diese Rede erhielt sie stehenden Applaus aller Anwesenden. Besonders die Stammesmitglieder aus Bad Kissingen und Münnerstadt waren hochgradig beeindruckt von dieser Rede einer fast 97-jährigen Dame.

Ulrich SchneiderUlrich Schneider, Gesamtgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, geb. am 14. August 1958, war der zweite Preisträger. Er hat seine Jugend und einige Zeit danach u.a. im DPSG Stamm Herz-Jesu in Oberhausen verbracht. Sein Einsatz in und ausserhalb des Berufes gilt der Arbeit für mehr Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft. Als unermüdlicher Mahner legt er immer wieder die Finger in die Wunden unseres Gemeinwesens.

Die Laudatio auf den Preisträger hielt der Ministerpräsident des Bundeslandes Thüringen, Bodo Ramelow, selbst Preisträger der St.-Georgs-Plakette und früher beim VCP in Hamburg aktiv. Er erläuterte die Arbeit von Ulrich Schneider und warum sein Einsatz für mehr Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft heute wichtiger ist denn je.

In seiner Replik erwiderte Ulrich Schneider, dass eigentlich seine Aktivitäten bei den Pfadfindern die Grundausrichtung für sein privates und berufliches Engagement gelegt habe. Dies sei ihm angesichts dieser Veranstaltung und der Laudation noch einmal deutlich geworden. Auch er erhielt stehenden Applaus für seine Replik.

Nach dem formalen Abend klang dann der Abend bei Musik und guten Gesprächen aus.